Künstliche Intelligenz, Ethik & Male Allyship: Werte zuerst denken | Marlow D. Guttmann (Fachtagung Personal, Sparkassenverband Niedersachsen)
· von Marlow D. Guttmann
Impulse von der Fachtagung Personal des Sparkassenverbands Niedersachsen: Warum wir vor jeder Tool-Einführung nach Sinn, Nutzen und Werten fragen sollten – und weshalb Male Allyship ein struktureller Hebel für Geschlechtergerechtigkeit ist.
Werte statt Tool-Hype: Der Mensch im Mittelpunkt
Am 8. September durfte ich beim Sparkassenverband Niedersachsen auf der Fachtagung Personal zu Künstlicher Intelligenz und Ethik sprechen. Besonders eindrucksvoll: wie intensiv sich die Sparkassen mit ihren Werten auseinandersetzen. Genau hier liegt der Kern guter Digitalisierung: Bevor eine Organisation ein KI-Tool einführt, sollte sie klären, wofür sie es einsetzt, welchen Sinn es erfüllt und wie der Nutzen für Menschen aussieht.
Das ist gelebte digitale Souveränität: reflektierte Entscheidungen entlang von Zielen, Verantwortung und Werteverständnis. Nicht jede „smarte“ Lösung passt zur eigenen Strategie – und nicht jede Automatisierung verbessert Kultur, Qualität oder Kundennähe.
Male Allyship: „Don’t fix the women, fix the system.“
Neben meinem Vortrag ist mir der Beitrag von Herr & Speer zu Male Allyship nachgegangen. Die Botschaft ist klar: Häufig ist nicht „das Verhalten von Frauen“ das Problem, sondern die Strukturen, die Redeanteile, Unterbrechungen und Entscheidungsmuster prägen. Studien zeigen: Männer haben in Meetings im Schnitt mehr Redezeit, Frauen werden doppelt so häufig unterbrochen. Das ist kein individuelles Missverständnis, sondern ein strukturelles Muster.
Male Allyship heißt deshalb: wahrnehmen, unterbrechen (von abwertenden Dynamiken), Räume schaffen und Verantwortung übernehmen. Es geht nicht darum, Frauen zu „verändern“, sondern Systeme so zu gestalten, dass alle Stimmen gehört und wertgeschätzt werden. Ein klarer Erfolgsfaktor für Geschlechtergerechtigkeit, Leadership und Unternehmenskultur.
Was beide Felder verbindet: Wertebasierte Entscheidungen
Auf den ersten Blick klingen KI-Ethik und Male Allyship wie zwei getrennte Themen. In Wahrheit drehen sich beide um wertebasiertes Handeln: Technologie wird dann gut, wenn sie dem Menschen dient. Kultur wird dann stark, wenn Strukturen Teilhabe ermöglichen. Und beides zahlt auf Vertrauen, Qualität und Zukunftsfähigkeit ein – Punkte, die gerade für die Generation Z entscheidend sind.
Video & weiterführende Ressourcen
Das Video zu meinem Vortrag ist hier verlinkt: 👉 Jetzt auf YouTube ansehen Wenn Sie Ihre KI-Strategie oder Kulturarbeit wertebasiert schärfen möchten, melden Sie sich gern: marlowguttmann.de/kontakt.
FAQ
- Was bedeutet Male Allyship?
- Die aktive Rolle von Männern in der Förderung von Geschlechtergerechtigkeit: Sexismus sichtbar machen, unterbrechen, Strukturen ändern, Räume schaffen – statt Frauen „anzupassen“.
- Warum ist Ethik in der Künstlichen Intelligenz wichtig?
- KI beeinflusst Entscheidungen mit realen Auswirkungen. Ethische Leitplanken verhindern Bias und Vertrauensverlust und sichern, dass Technologie Zielen und Werten dient.
- Wie hängen KI-Ethik und Male Allyship zusammen?
- Beides fordert wertebasierte Entscheidungen und faire Strukturen – in Technik wie in Kultur.
- Welche Rolle spielt digitale Souveränität?
- Bewusste Auswahl und Nutzung von Technologie entlang von Sinn, Werten und Verantwortung – statt Tool-Hype.
- Warum ist das für die Generation Z relevant?
- Gen Z achtet stark auf Werte, Diversität und verantwortungsvolle Digitalisierung – zentral für Arbeitgeberattraktivität und Bindung.